Bild: Helmut Neukam

Das Wittighäuser Land
und seine Bildstöcke

Der Kulturverein kümmert sich
um den Erhalt religiöser Denkmäler

Wittighausen (hne). In kaum einer anderen Gegend des badischen Frankenlands findet der Wanderer mehr Bildstöcke als in und um Wittighausen. Ob an den Wegesrändern der weiten Felder oder auch in den Gassen der Gemeinden stößt der Spaziergänger immer wieder auf diese Säulen und Pfeiler mit religiösen Motiven als Ausdruck tiefer Volksfrömmigkeit. Und weil sich diese Kleindenkmäler allzu oft in einem schlechten oder gar ruinösen Zustand dem Betrachter zeigen, hat es sich der Kulturverein Wittighausen zur Aufgabe gemacht, diese Kleinode an den Wegesrändern zu erhalten, und wenn es nötig ist, sie fachgerecht sanieren zu lassen.

So sind kürzlich wieder drei dieser Bildstöcke einer gründlichen Restaurierung unterzogen worden und erstrahlen jetzt wieder in ihrer ursprünglichen Schönheit. An der Kreisstraße nach Vilchband findet sich beispielsweise der Bildstock „Jesuskind und die vierzehn Nothelfern“. Der Natursteinbetrieb Fleck aus Tauberbischofsheim hat fachgerecht Hand angelegt und lässt das Motiv in gelbem Sandstein nun wieder in neuem Glanz erscheinen. Da ließ es sich auch Bürgermeister Marcus Wessels nicht nehmen, gemeinsam mit Doris Dürr, der Vorsitzenden des Kulturvereins Wittighausen, und Margarete Geßner, der ehemaligen, aber immer noch umfassend engagierten Kulturvereinsvorsitzenden, den restaurierten Bildstock zu besuchen. Mit von der Partie auf diesem ‚Einweihungsbesuch‘ war auch Reiner Saltin, der ehemalige Arzt von Wittighausen. Der heutige Ruheständler hat in akribischer Detailarbeit einige der in den Gemeindegrenzen befindlichen Bildstöcke fotografiert und diese Motive in den „Wittighäuser Heften“ des Wittighäusers Edgar Braun einem interessierten Publikum zugänglich gemacht.

   

 

Neben den „Vierzehn Nothelfern“ an der Straße nach Vilchband sind auch die Bildstöcke „Heiliger Konrad“ am „unteren Gries“ und „Jesus als Kreuzträger“ in der Oberwittighäuser Ringstraße restauriert worden. Diese aufwendig erneuerten Bildstöcke belegen eindrucksvoll die unermüdlichen Anstrengungen des Wit­tig­häuser Kulturvereins, diese historischen Kulturgüter aus längst vergangenen Zeiten auch zukünftig noch dem aufmerksamen Betrachter zu erhalten. Der Pestbildstock des heiligen Konrads wurde um 1600 errichtet, jetzt ehrenamtlich von der Firma Klingert aus Bütthart erneuert, und steht nun wieder am Wegesrand der alten Poppenhäuserstraße. „Jesus als Kreuzträger“ lagerte nahezu zwanzig Jahre unbeachtet in einer Oberwittighäuser Scheune, bevor Wilfried Kemmer aus Lauda-Königshofen diese aus dem Jahre 1626 stammende, aus Muschelkalk gehauene Statue restaurierte und damit die Wiederaufstellung in einem Vorgarten der Ringstraße ermöglichte.

Am Rande der Begehung dieser dankenswerterweise restaurierten Bildstöcke in der Wittighäuser Gemarkung war zu erfahren, dass in Bälde auch ein Bildstockwanderweg entstehen soll. Die ersten Hinweisschilder des dann rund 13 Kilometer langen Rundwegs sind schon verschiedentlich an einigen Stellen zu sehen. Die Gemeinde Wittighausen wird ihre Bürger dann auch rechtzeitig über diesen sicherlich informativen und auch ebenso erholsamen Rundweg informieren. Der Wittighäuser Kulturverein wird auch zukünftig es als seine Aufgabe ansehen, die Bildstöcke regelmäßig fachgerecht zu beurteilen und im Falle einer gegebenen Notwendigkeit deren Renovierung veranlassen. „Wir wollen, dass der Wanderer“, so verabschiedet sich die Vorsitzende des Kulturvereins nach dem ‚Renovierungsrundgang‘, „auch zukünftig die Bildstöcke der Wittighäuser Gemarkung in einem guten Zustand am Wegesrand erleben kann“,

Bilder: Helmut Neukam

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